Detail aus der Tafel 2 der Militairischen Encyclopädie von F.L. Streit.

Über die Kürassiere schreibt Streit auf den Seiten 220-223 der zweiten Abteilung in seiner Encyclopädie:

 

Die Bekleidung der Kürassiere zeigt in ihrem Umriß noch deutlich den ehemals geharnischten Mann, der glatt anschließende Wams - Collett - ist geblieben, nur seine Materie ist nicht mehr Eisen und Stahl, wie ehedem, sondern statt dessen ein festes, haltbares Tuch - Kirsei - von weißer oder gelber Farbe. Diese Farben haben das Gute, daß sie der Staub nicht sonderlich entstellt, der oft in dicken Wolken den Reiter umgiebt, und wahrscheinlich aht dieses ihre Wahl bestimmt, vielleicht aber auch, daß man sie darum wählte, um durch den Anstrich des Lederartigen, wenigstens dem Scheine nach, einen in Leder geharnischten Retter zu haben.

Das Collet und die tuchene Weste - Chemiset - sind mit Leineweand gefüttert. Die Leibbinde ist von Etamin, die Hose von Bockleder, und die schweren Stolpstiefeln von gebranntem Leder. Durch letztere will man die Reiter einigermaßen gegen das Schlagen der Pferde sichern, ihr Festsitzen im Sattel bewirken, vorzüglich aber im Reiten, das Knie gegen den Druck bei dem Anprellen der Nebenpferde in Schutz nehmen, sobald bei zusammenhängenden Bewegungen, welche oft sehr lebhaft ausgeführt werden, Reiter an Reiter festgeschlossen ist ...

Der Stulphandschuh schützt gegen den Hieb, und eben so der große dreieckige Huth mit dem eisernen Kopfkreutz, welche der Reiter nun im Felde trägt. Zur mehreren Sicherheit wird der Huth unter dem Halse festgebunden, damit ein Hieb dagegen, oder sonst eine heftige Erschütterung denselben nicht so leicht abwerfen kann ...

Die Säbeltasche dient unter dem Scheine eines militairischen Putzes, vorzüglich zur Bequemlichkeit des Reiters; der Deckel ist von Tuch, von eben der Farbe als die Aufschläge; der Besatz besteht aus Bandborten. Einen eben solchen Besatz hat die Cartuschtasche mit Riemen, welche über der rechten Schulter hängt, und die 20 Patronen faßt; desgleichen auch das Bandulier - Carbinerriem - über der rechten Schulter, mit dem Carabinerhaken, der dazu dient, den Carabiner beim Absitzen einzuhaken, denn bei Aufsitzen und während dem Reiten wird er Carabiner am Pferde rechts befestigt ...

Die Kürassierregimenter unterscheiden sich in der Farbe der Kragen und Aufschläge, in der Farbe der Chemisets, der Leibbinde und Borten, womit das Collet und Chemiset besetzt ist.

 

Die Zuordnung zum Regiment Nr. 9 erfolgt aufgrund der Abzeichenfarbe und des Besatzes bei Offizier und Kürassier im Vergleich zur Tafel bei Ramm.